Igel Wissen

Igel Nahrung

Die Hauptnahrung der Igel sind Laufkäfer, Regenwürmer und die Larven von Nachtschmetterlingen. Ohrwürmer sind eine besondere Delikatesse, während ihnen Asseln nicht besonders gut schmecken. Außerdem fressen sie auch Hundert- und Tausendfüsser, Spinnen und sonstige Insekten. Pflanzliche Nahrung nehmen Igel nur zufällig auf, etwa wenn an einem Regenwurm noch etwas Gras haftet. Igel fressen kein Obst und kein Gemüse und Schnecken nur wenn sie nichts anderes finden.

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Jungigel und der Nestbau

Die meisten Igel erblicken in den Monaten Juli, August und September das Licht der Welt.
Anfangs Blind, Taub und völlig Hilflos beginnen sie jedoch bald, im Alter von 18 Tagen, die nähere Umgebung des Wurfnestes zu erkunden.
Die jungen Igel werden rund 49-56 Tage gesäugt, auch wenn sie ab dem 22. Tag bereits beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Im Alter von 14 - 16 Wochen sind Jungigel vollkommen selbstständig, und gehen ihre eigenen Wege. Nun beginnt für die Jungtiere die Zeit des Nestbaus.

Ein Igel baut sich im Leben insgesamt rund 40 Nester. Das rührt daher, dass viele Tiere sich fremder Nester bemächtigen, denn die Übernahme eines scheinbar leeren Nestes ist doch einfacher, als es selbst herzurichten.

Jungigel bauen, vor dem ersten Winter, sofern sie nicht als Wurf gemeinsam im Wurfnest überwintern, 2 - 3 Winterschlafplätze. Für die Herrichtung eines Winterlagers benötigt ein Jungigel in der Regel 5 - 8 Tage. Nach dem Winterschlaf, beginnt der Nestbau von vorne.

Jetzt erst beginnt der jetzt ca. 1-jährige Igel, mit dem Bau der Sommerschlafplätze.
Hiervon errichtet sich der Igel im Durchschnitt 8 - 12 Nester, an den verschiedensten Stellen. Im Spätsommer werden zudem nochmals neue Schlafnester für den Winter hergerichtet.
Hierzu zählen unter anderem auch das Wurfnest, sowie 1 - 2 gut gepolsterte Nester, zum Ausweichen mit den Welpen. Diese Nester können sich an den unmöglichsten stellen befinden.


Igle & Flöhe

WICHTIG: Kein Spot On auf die Igel geben lassen

 

Igel können gut mit ihren Gästen leben. In erster Linie transportieren sie Igelflöhe.
Die können uns zwar mal lästig werden, verschwinden dann aber ganz fix wieder, ebenso von unseren Haustieren. Igelflöhe sind nun Mal auf den Igel und sein Blut getrimmt, sie brauchen es, um sich vermehren zu können.

Ohne Wirt können sie bis zu 8 Wochen überleben. Darauf sollte man achten, wenn man im Haus mal einen Befall hatte.
Natürlich kommt es vor, dass ein Igel blinde Passagiere wie Hundeflöhe im Gepäck hat. Die können sich unsere Haustiere aber auch überall anders einfangen. Zumal oft unklar ist, wer sie sich bei wem eingefangen hat.

Freilebende Igel werden nicht entfloht. Zum einen fangen sie sich im Nest ganz fix wieder welche ein, zum anderen könnte es zu Vergiftungen kommen, wenn jeder Nachbar irgendwas über die Igel kippt.
Bei übermäßigem Befall kann es notwendig sein, Igel in Obhut zu nehmen und zu behandeln. Zum einen leidet ihr Immunsystem unter zu starkem Befall, oder es kommt durch das häufige Kratzen zu offenen Wunden, über die sich dann die Fliegen freuen. Zum anderen kann übermäßiger Flohbefall auf andere Ursachen hinweisen, die das Immunsystem des Igels geschwächt haben.

Ein "gesunder" Igel, beherbergt am Körper rund 1000 Flöhe. In der Umgebung des Schlafplatzes, incl. selbigem, leben die meisten Flöhe (bis zu 5 Millionen). ein Entflohen hätte also nur kurzfristigen Erfolg (maximal 2-3 Stunden).

 

Muss man einen hilfsbedürftigen Igel in Obhut nehmen, sieht die Sache anders aus. Dann wird er natürlich gegen Flöhe behandelt. Mit etwas Geschick und Überwindung kann man einen Igel auch über eine Schale mit Wasser halten und die Flöhe mit einer Zahnbürste aus ihm herausbürsten. Die Flöhe ertrinken dann im Wasser. Gerade bei kleinen Igeln empfiehlt sich das. Es krabbelt zwar kurz auf dem Arm, aber das geht vorbei.

Für die Behandlung wird bei den Igelfreunden Bolfo Spray empfohlen. Zwei bis drei Stöße auf den Po. Bitte kein Puder verwenden und auch kein Kieselgur. Mindestgewicht des Igels für eine Behandlung 300 g > Babys und instabile Igel werden nicht eingesprüht!! Hilfreich ist doppelseitiges Klebeband an den Innenseiten der Boxen in etwa 25-30 cm Höhe.

 

 

Weitere Behandlungsmöglichkeiten wie die Verwendung von Ölen und andere sind erfahrenen Pflegern vorbehalten, bitte keine Selbstversuche. Auf keinen Fall die bei Hunden und Katzen üblichen Spot Ons verwenden. Sie enthalten Nervengifte, die bei falscher Dosierung den Igel töten können. Oft kommt es auch erst Tage später zu Ausfallerscheinungen, bis hin zum Exitus, die dann nicht mehr mit dem Spot on in Verbindung gebracht werden.


Das kannst Du in Deinem Garten tun

·         Nestorte & Nestmaterial:

o   Laub und Gras

o   unter Baumstämmen, in Hohlräumen, Höhlungen, hinter angelehnten Brettern oder in Laub-, Reisig- oder Komposthaufen, in Ställen und Schuppen, unter Geräteschuppen und Holzterrassen oder eben in fertigen Igel-Winterhäusern

o   beliebt als Nest-Standort für den Winter ist jedoch eine dornige dichte und wilde Hecke

o   in Ställen und Scheunen, unter Geräteschuppen und Holzterrassen oder eben in fertigen Igel-Winterhäusern

·         Tipp 1: Laub liegen lassen, steht kein Baumaterial zur Verfügung, wird der Igel dort auch kein Nest anlegen

·         Tipp 2: gekaufte Igelhäuser

o   Nistmaterial auswechseln
Unbedingt das Nistmaterial sowohl im Frühjahr nach dem Winterschlaf, und wenn nötig auch nochmal im September auswechseln. Das Haus sollte am diesem Tag natürlich nicht besetzt sein.

o   Ein Boden ist nicht notwendig, und für manche Igel sogar ein Ausschlusskriterium.

o   Beim Kauf darauf achten, dass der Innenraum ausreichend groß ist und der Igel nicht direkt vor dem Eingang liegen muss. Ein labyrinthartiger Eingang ist deshalb von Vorteil. Das Haus sollte mindestens eine Höhe von 30 cm besitzen.

·         Tipp 3: Igelhaus nur auf trockenem Untergrund aufstellen

o   Das Igelhaus ohne Boden immer nur an trockenen Standorten aufstellen.
Die Humusschicht (den Oberboden) am Aufstellungsort mit einem Spaten abheben und den Bodenunterschied mit einem Sand-Kies-Gemisch auffüllen, damit Wasser versickern kann.

o   Das Igelhaus direkt auf dem sandigen Material platzieren. Mit reichlich Laub und Stroh auffüllen. Heu ist zwar kuschelig, zieht jedoch im Winter häufig Feuchtigkeit und schimmelt dann schnell. Deswegen ist Heu für Winterquartiere, in Abhängigkeit vom Aufstellungsort, weniger zu empfehlen.

·         Tipp 4: Bitte jetzt auch von außen mit Gehölz, Laub, Zweigen etc. zudecken